US-Präsident Barack Obama manövriert die USA in eine Staatsschuldenkrise nach dem Muster Italiens, indem er den Kongress zur Zustimmung hoher Budgetdefizite ermutigt. Laut Harvard-Ökonom Niall Ferguson berücksichtige Obama in keiner Weise die aus seiner Politik resultierenden Konsequenzen. Obamas Regierung habe sich in ihrer gesamten Amtszeit dadurch ausgezeichnet, dass sie zu keinem Zeitpunkt versucht habe, einen veritablen Plan vorzulegen, aus dem hervorgeht, wie die zerrütteten Finanzen des Landes wieder in Ausgleich gebracht werden sollen.
Republikaner und Demokraten finden keinen Kompromiss im Hinblick auf ihre ideologischen Ansichten
Das letzte Mal, als das Rechnungsbüro des Kongresses versucht habe, eine Prognose für die Fiskalpolitik der Regierung abzugeben für die kommenden Jahrzehnte, habe sich gezeigt, dass die USA sehr wahrscheinlich zu keinem Zeitpunkt in diesem Jahrhundert mehr einen ausgeglichenen Haushalt erreichen werden. Die Südstaaten der Eurozone, zu denen Griechenland und Italien gehören, hätten in den letzten Jahren derart hohe Defizite und Schulden angehäuft, dass beide Länder nun einem Staatsbankrott entgegen blickten. Was gerade in der Eurozone passiere, könne schon bald auch in den USA zur bitteren Wahrheit werden, wie Ferguson weiter ausführte.
Noch vor einem Jahr habe kaum ein Ökonom vorher gesagt, dass Italien in eine derartige Malaise hinein rutschen könnte. Zum selben Zeitpunkt habe dies auch kaum jemand im Falle Spaniens für möglich gehalten. Vor einem Jahr habe man das Problem allgemein noch auf Griechenland begrenzt. Das größte Märchen sei laut Ferguson, dass die USA gegen derartige Entwicklungen sakrosankt und die Gesetze der Finanzarithmetik in diesem Falle außer Kraft gesetzt würden. Schon bald könnte das Land als nächstes auf dem Radarschirm der Märkte auftauchen, wenn weiterhin das Vertrauen der Investoren in die Fähigkeit der Politik zur Lösung der Krise in die Brüche gehe.

Zumindest wird es bis Thanksgiving zumindest automatisch zu einer Reduzierung der Ausgaben der Regierung in Höhe von $1,2 Billionen kommen. Davon wird etwa die Hälfte auf den Verteidigungs- und die andere Hälfte auf den Sozialsektor entfallen. Im Zuge dieses Programms soll das Risiko eines Zahlungsausfalls der USA vermindert werden. Republikaner und Demokraten liegen oftmals über Kreuz, wenn es darum geht, an welchen Stellen die angestrebten Einsparungen vorzunehmen sind. Die Republikaner blockieren vor allem eine Anhebung der Steuern, während die Demokraten sich vor allem gegen Kürzungen im Sozialsektor aussprechen.